Ocularist
Der Ocularist (von lat. oculus: das Auge) fertigt Augenprothesen aus Glas oder Kunststoff an. In Deutschland besteht die überwiegende Mehrheit der Versorgung aus Glasprothesen, die im Volksmund auch Glasaugen genannt werden; in der Medizin wird dieser veraltete Begriff heute nicht mehr verwendet.
Die Ausbildung
Die Ausbildung zum Ocularisten dauert in der Regel sechs Jahre. Der überwiegende Teil davon findet praxisbezogen im jeweiligen Institut statt.
Die Ausbildung wird um einen theoretischen Teil ergänzt, in dem u. a. Bereiche wie Anatomie, Biologie, Hygiene und materialbezogene Chemie behandelt werden. Hierfür stellt die Deutsche Ocularistische Gesellschaft (DOG) Lehrmaterialien zur Verfügung und organisiert in regelmäßigen Abständen gemeinsame Fortbildungen.
Die Arbeit des Ocularisten
Da es viele Möglichkeiten gibt, eine Augenprothese zu gestalten, ist es die Aufgabe des Ocularisten, die optimale Formgebung für jeden Patienten individuell auszuarbeiten. Hierfür ist sowohl viel Erfahrung als auch ein sehr gutes räumliches Denkvermögen unerlässlich.
Des Weiteren obliegt dem Ocularisten die korrekte Bestimmung und detailgetreue Imitation der jeweiligen Augenfarbe und Skleralfärbung (das „Weiße in den Augen“).
Nicht zuletzt hat der Ocularist natürlich auch eine beratende Funktion. Es ist nicht nur seine Aufgabe, den Patienten individuell zu beraten, sondern auch gegebenenfalls durch Rücksprache mit dem behandelnden Augenarzt eine optimale prothetische Versorgung zu gewährleisten.